Produktbundles gezielt verkaufen mit Ihrem Konfigurator

In diesem Artikel erfahren Sie, was Produktbundles sind, welche Varianten es gibt und wie Sie sie im Online‑Shop sinnvoll platzieren. Zudem sehen Sie Daten- und Preisregeln, typische Fehler, Best Practices und weshalb ein Konfigurator Bundles messbar besser verkauft.

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Julia Manasterni

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6 Minuten

Produktbundles darstellung im konfigurator

Was sind Produktbundles?

Produktbundles sind Pakete aus mehreren Einzelartikeln, die als eine Verkaufseinheit angeboten werden. Im Handel heißen sie häufig Bundle, Set, Kit oder Gebinde.

Viele Händler vergeben für das Bundle eine eigene SKU (Stock Keeping Unit) und setzen einen Paketpreis, der meist unter der Summe der Einzelpreise liegt. Das vereinfacht die Entscheidung und kann den Bestellwert steigern.

Definition: Set, Bundle, Kit, Mix-&-Match

  • Set: fest definierte Kombination, zum Beispiel Tisch mit vier passenden Stühlen.
  • Bundle: Paket aus komplementären Artikeln, häufig mit Preisvorteil.
  • Kit: funktionsorientiertes Paket, etwa Starter-Kit für Pflege oder Montage.
  • Mix-&-Match: Bestandteile können innerhalb von Regeln frei kombiniert werden, etwa Outfit-Sets in Fashion mit wählbarer Größe und Farbe.

Shop-Plattformen wie Shopify unterstützen Bundles inklusive Bestandsabzug je Komponente. Bundles lassen sich als Produkt anlegen, während das System im Hintergrund die Bestände der Einzelartikel synchronisiert.

Abgrenzung zu Sets mit frei wählbaren Komponenten

Bei freien Sets steht die Kombination im Vordergrund. Kunden wählen Bausteine innerhalb definierter Grenzen. Der Preis entsteht dynamisch aus Regeln und Zuschlägen.

Ein Produktbundle ist in der Regel stärker vorgegeben und als SKU planbar. Beide Ansätze lassen sich verbinden, etwa über Pflicht- und Wahlkomponenten innerhalb eines Bundle-Rahmens.

Welche Vorteile haben Produktbundles?

Produktbundles beeinflussen Preiswahrnehmung und Ablauf der Kaufentscheidung zugleich. Sie senken Komplexität für Kundinnen und Kunden und erhöhen die Steuerbarkeit für Händler.

Produktbundles bei CaWö
Produktbundles im CaWö Konfigurator

Wirtschaftliche Effekte

  • Höherer Warenkorbwert: Bundles erhöhen den Average Order Value (Kennzahl für den durchschnittlichen Bestellwert) durch Paketvorteile und reduzierte Entscheidungszeit.
  • Bessere Marge: Preisbündelung erlaubt attraktive Preise bei kontrollierter Deckungsbeitragslogik. Praxis und Forschung unterscheiden zwischen purem und gemischtem Bundling und beschreiben Wirkungen auf Nachfrage und Zahlungsbereitschaft.
  • Geringere Retouren: Funktional passende Pakete reduzieren Fehlkäufe, vor allem bei kompatiblen Komponenten oder Größenlogiken.

Operative Vorteile

  • Cross- und Upselling im Paket: Begleitartikel werden nicht nur vorgeschlagen, sondern direkt gekauft.
  • Gezielter Lagerabbau: Saisonteile und Restbestände in Bundle-Varianten integrieren und planvoll rotieren.
  • Preispsychologie: Der Paketpreis wirkt als Anker. Kunden vergleichen weniger Einzelsummen und entscheiden schneller. Die Darstellung als Paket oder mit Preisführer beeinflusst den Effekt.

Bundles verbinden Ertrag und Kundenerlebnis. Sie erhöhen den Bestellwert, reduzieren Fehlkäufe und schaffen klare Abläufe. Wer Produktlogik, Daten und Platzierung konsequent umsetzt, skaliert profitabel.

Was unterscheidet Produktbundles von Cross-Selling?

Cross-Selling empfiehlt Zusatzartikel zum gewählten Produkt. Der Kunde bleibt in Einzelpositionen. Produktbundles fassen mehrere Artikel zu einer Einheit zusammen und bepreisen diese als Paket.

Vorteil: klarer Nutzen, transparente Ersparnis und ein Klick in den Warenkorb. Beide Strategien ergänzen sich. Cross-Selling kann oberhalb des Bundles zusätzliche Optionen anbieten.

Händler erhalten mehr Steuerung, da ein Bundle als eigene SKU planbar, lagergeführt und reportfähig ist.

Wie platziere ich Produktbundles im Shop?

Eine klare Platzierung entscheidet über Sichtbarkeit und Conversion. Diese bewährten Positionen funktionieren:

1) Kategorie-Seite

  • Bundle-Kacheln prominent einreihen.
  • Paketvorteil in Euro nennen.
  • Kurze Aufzählung des Lieferumfangs.
  • Filter für Bundle-Typen, zum Beispiel Starter-Set, Profi-Set, Familien-Set.

2) Produkt-Detailseite

  • Bundle als Alternative zur Einzelkonfiguration anbieten.
  • Ersparnis klar nennen, Grundpreise bei verbraucherrelevanten Waren korrekt ausweisen.
  • Kompatibilitäten sichtbar machen, etwa „passt zu Modell X“.

3) Warenkorb-Upsell

  • Passende Upgrade-Bundles als Warenkorb-Upsell ausspielen, wenn der Kunde bereits eine Komponente im Korb hat.
  • Mengenregeln und Verfügbarkeit prüfen, um Frust zu vermeiden. Plattformen wie Shopify bieten Funktionen und Apps für Echtzeit-Bestandsabzug in Bundles.

4) Checkout-Upsell

  • Kleine Ergänzungs-Bundles mit klarer Ersparnis.
  • Versand-Schwellen in den Text integrieren, etwa „Bundle spart zwei Sendungen“.
  • Keine Ablenkung vom Abschluss, nur ein kompaktes Angebot.

Produktbundles im Shop: Anforderungen an Daten und Logik

Damit Bundles stabil laufen, müssen Produktdaten, Regeln und Bestände zusammenarbeiten. Ziel ist eine fehlerfreie Auswahl, ein korrekter Preis und eine saubere Übergabe in Warenkorb, ERP und Logistik.

Die Basis bilden gepflegte Stammdaten, ein verständliches Regelwerk und verlässliche Echtzeitinformationen aus Shop, PIM und ERP. Die folgenden Bausteine zeigen, welche Strukturen sich in der Praxis bewährt haben.

Stammdaten

  • Komponenten mit SKU, Mengen, Varianten
  • Bundle-SKU, Titel, Kurzbeschreibung
  • Medien: Gesamtbild plus Komponentenbilder
  • Lieferumfang als Liste

Regeln

  • Pflicht- und Wahlkomponenten
  • Kompatibilitäten und Ausschlüsse
  • Abhängigkeiten bei Größen und Farben
  • Mindest- und Maximalmengen je Komponente
  • Staffelpreise und Paketaufschläge

Bestand und Fulfillment

  • Echtzeit-Bestand je Komponente für Verfügbarkeit und Reservierung
  • Teilstornierungen und Teilretouren berücksichtigen
  • Versandlogik: Gewicht, Maße, Packvorschriften
  • Dokumente: Lieferschein mit Komponenten, Rechnung mit Paketposition und Einzelauflistung

Schnittstellen

  • Shop-System und Warenkorb
  • PIM für Datenhoheit, ERP für Preise, Steuern, Belege
  • Zahlungs- und Versanddienstleister
  • Optionale PDF-Erzeugung für Angebot und Stückliste

Bei Bundles mit verbraucherrelevanten Waren sind Gesamtpreise und, falls nötig, Grundpreise unmissverständlich anzugeben. Hinweise der IHK erläutern die Pflichten nach PAngV.

Produktbundles bei variantenreichen Produkten verkaufen!

Bei vielen Varianten steigen Komplexität und Fehlerrisiko. Ziel ist eine geführte Auswahl mit nur gültigen Kombinationen (regelbasierter Konfigurator), verlässlichen Preisen und transparenter Dokumentation.

Grundlage ist ein klares Datenmodell, das Regeln, Preise und Bestände getrennt verwaltet und in Shop, PIM und ERP konsistent hält.

Damit bleiben Pflegeaufwand und Ladezeiten beherrschbar und die Nutzerführung bleibt leicht verständlich.

Variantenlogik und Kompatibilitätsregeln

  • Größen- und Farbabhängigkeiten definieren
  • Nur passende Kombinationen zulassen
  • Voreinstellungen für schnelle Auswahl

Stücklisten (BOM)

  • Klare Zuordnung von Komponenten und Mengen
  • Versionierung bei Modellwechseln
  • Nutzung im ERP für Fertigung, Einkauf, Disposition

Preisregeln je Variante

  • Paketabschläge pro Variante
  • Auf- oder Abschläge für Komponenten
  • Staffelpreise bei Mehrmengen

Abhängigkeiten und Mindest-/Max-Mengen

  • Mindestanzahl Stühle zum Tisch
  • Maximal zwei Zusatzakkus pro Grundgerät
  • Nur kompatible Adapter erlauben

Datenquellen: PIM/ERP und Lager in Echtzeit

  • Stammdatenpflege zentral im PIM
  • Preis und Steuerlogik aus ERP
  • Shop erhält lesefertige Datensätze
  • Realtime-Bestände steuern Verfügbarkeit und Lieferzeit

Warum ein Konfigurator Bundles besser verkauft

Ein Produktkonfigurator führt schrittweise durch die Produktkonfiguration. Kunden sehen nur kompatible Optionen. Preise aktualisieren sich live. Konflikte werden verhindert. Das reduziert Kaufabbrüche, vor allem bei modularen Produkten.

Konfigurator-Vorteile: Auswahl, Regeln, Live-Preis

  • Geführte Schritte: vom Grundmodul bis zum Zubehör
  • Regelwerk: Kompatibilitäten und Ausschlüsse automatisch
  • Live-Preis: sofortige Transparenz über Paketvorteil
  • Medien: Bilder oder 3D zur Absicherung der Wahl

Effizienter Einsatz von Produktbundles

Die folgenden Beispiele zeigen, wie Bundles im Konfigurator verständlich aufgebaut werden. Ziel ist eine schnelle, fehlerfreie Auswahl im Konfigurationsprozess. Endkundinnen und Endkunden profitieren von weniger Suchaufwand, passenden Kombinationen und einem oftmals günstigeren Gesamtpreis.

  1. Grundmodul plus Zusatzmodule
    Kunde wählt ein Basisprodukt, ergänzt Pflicht- und Wahlkomponenten. Regeln blenden Unpassendes aus.
  2. Starter-Set
    Vorgefertigtes Set mit Wahlmöglichkeiten bei Größe oder Farbe. Live-Preis zeigt Ersparnis.
  3. Service-Bundle
    Produkt plus Servicepaket, etwa Montage oder Pflege. Dokumente wie Angebot oder Stückliste generiert das System automatisch.

Übergabe an Warenkorb und Checkout

Ein Produktkonfigurator im Onlineshop platziert, übergibt Bundle-Positionen an den Warenkorb. Händler entscheiden, ob das Bundle als eine SKU oder als Einzelkomponenten im Warenkorb erscheint.

Beide Wege sind möglich. Plattformen wie Shopify unterstützen Bundles und synchronisieren Bestände der enthaltenen Produkte.

Beispiel Produktbundle im Konfigurator

Im Konfigurator werden passende Produktbundles automatisch vorgeschlagen, häufig im Bereich Zubehör.

Beispiel: Wählt die Kundin oder der Kunde die Option LED = Ja für das Dachmodul, werden LED 6er-Pakete angeboten. Kunden können diese LED-Pakete auf eigenen Wunsch erhöhen.

Produktbundles im Konfigurator K3
Produktbundles im Konfigurator abbilden

Die Übergabe an den Warenkorb erfolgt wahlweise als gemeinsames Bundle oder als Einzelpositionen mit ausgewiesenem Paketvorteil.

Produktbundle abbildung angebot / warenkorb
Beispiel: Abbildung Produktbundle im Angebot / Warenkorb

K3-Konfigurator: die optimale Lösung für Produktbundles

Der K3 Konfigurator ist eine SaaS-Lösung und unmittelbar nach der Registrierung einsatzbereit. Die Einrichtung erfolgt über einen visuellen Editor ohne Programmierung.

Der K3 Konfigurator bindet sich an gängige Shopsysteme an, etwa Shopify, Shopware oder WooCommerce. Händler können Bundle-Regeln, Pflicht- und Wahlkomponenten, Live-Preis und Dokumente wie Angebot oder Stückliste abbilden.

Übergaben an Warenkorb und Checkout sind vorbereitet. Wer bereits mit PIM und ERP arbeitet, bindet den K3 Online-Produktkonfigurator über Schnittstellen an und nutzt bestehende Preise, Steuern und Bestände.

Fazit: Produktbundles gezielt im Konfigurator nutzen

Produktbundles steigern den Bestellwert. Entscheidend sind saubere Daten, klare Regeln und eine sichtbare Platzierung im Shop.

Wer viele Varianten oder komplexe Abhängigkeiten anbietet, profitiert besonders von einem Konfigurator. Dieser führt Kundinnen und Kunden sicher zum passenden Set, prüft Regeln im Hintergrund und zeigt den Paketvorteil in Echtzeit. Anschließend übergibt er alle Informationen sauber an Warenkorb, ERP und Logistik.

Dadurch entstehen stabile Prozesse und ein Einkaufserlebnis, das Vertrauen schafft und planbar skaliert.

Foto von Mirco Sell
Mirco Sell - Konfigurator-Experte

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Wir haben uns seit 2014 auf Konfiguratoren spezialisiert.
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Produktbundles - Häufige Fragen und Antworten

Kann ich Produktbundles im Konfigurator anbieten?

Ja, Produktbundles in den Konfigurationsprozess einfach einbauen. Reiter mit dem Namen "Zubehör" ergänzen das Standard-Produktsortiment. Eine etablierte Konfigurator-Software bildet s

Sind Produktbundles immer günstiger als der Einzelkauf?

Häufig ja: Der Paketvorteil erleichtert die Entscheidung und erhöht den AOV. Bundles ohne Rabatt sind sinnvoll, wenn der Mehrwert im Set liegt (Passung, Komfort, Service). Empfehlung: Ersparnis klar in Euro und Prozent ausweisen und Preisvarianten testen.

Was ist der Unterschied zwischen purem und gemischtem Bundling?

Pures Bundling: nur Paket erhältlich. Gemischtes Bundling: Paket und Einzelkauf parallel. Gemischt bietet Flexibilität, benötigt aber klare Regeln für Preisanker, Kompatibilitäten und Lager. Pur eignet sich für kuratierte Sets oder Servicepakete.

Muss ich Grundpreise bei Produktbundles angeben?

Ja, bei grundpreispflichtigen Waren. Zusätzlich zum Gesamtpreis ist der Grundpreis pro Einheit (z. B. €/L, €/kg, €/m) anzugeben; bei Bundles je betroffene Komponente. Dies ist keine Rechtsberatung – bitte PAngV prüfen.

Funktionieren Bundles in Shopify mit Bestandsabzug je Komponente?

Ja. Shopify synchronisiert Bestände in Bundles. Im Warenkorb können Bundle‑Positionen oder Einzelkomponenten angezeigt werden. Achten Sie auf Regeln für Teilretouren und Mindestmengen; Testfälle für Lager und Preisänderungen anlegen, bei Bedarf PIM/ERP anbinden.